Pflegebett

Spezielles Pflegebett, ja oder nein - die Entscheidung hängt ganz klar vom Ausmaß der Pflegebedürftigkeit ab. Gerade deswegen wird es oft auch so rigoros abgelehnt - sowohl von den Angehörigen, die pflegen, als auch von denen, die Pflege brauchen.
Ganz besonders trifft das auf Ehepartner zu. Für beide geht es beim Thema Pflegebett um das sichtbare Eingeständnis der neuen Lebenssituation. Der behinderte Partner muss jetzt seine mehr oder minder große Hilflosigkeit und Abhängigkeit akzeptieren, der gesund Gebliebene den Partner als deutlich geschwächt begreifen. Für beide steht oft auch als bedrohlich empfundenen Frage im Raum, ob auch das gemeinsame Schlafzimmer aufgegeben werden sollte bzw. aufgegeben werden muss.  
Eine möglichst störungsfreie Nachtruhe sollten sich die Partner gegenseitig zugestehen. Hier kann eine Gegensprechanlage beiden Beruhigung vermitteln. Emotionale Beweggründe spielen in vielen Bereichen der häuslichen Pflege eine wichtige Rolle, dürfen auch keinesfalls fahrlässig beiseite geschoben werden. Aber gerade wenn sie stark im Vordergrund stehen, ist es erst recht wichtig, sich kühl und sachlich beispielsweise pro & contra Pflegebett auseinander zu setzen.     

Sieben Vorteile
   

  1. Sein wichtgster Vorteil: Die Höhe der Liegefläche ist bei jedem Pflegebett verstellbar. Sie kann immer der Körpergröße der Pflegeperson und dem jeweiligen Arbeitsvorgang angepasst werden. Das schont nicht nur die Bandscheiben, sondern erleichtert alle Pflegemaßnahmen.
  2. Kopf- und Fußteil der Liegefläche können beliebig verändert werden. 
  3. Der Bettbügel hilft beim Aufrichten und Höherlegen. Nicht nach Schlaganfällen einzusetzen! Oft eignet sich dazu eine Strickleiter viel besser.
  4. Falls die geschwächte Person mal desorientiert ist und aus dem Bett fallen könnte, lassen sich Seitengitter problemlos anbringen.
  5. Es hat Rollen mit Bremsvorrichtung und ist leicht manövrierbar.
  6. Die ganze Technik läuft per Elektromotor und fast geräuschlos. Sie kann auch vom Pflegebett aus bedient werden.
  7. Pflegebetten sehen nicht mehr wie Krankenhausbetten aus. Sie sind auch aus Holz erhältlich und passen sich jeder normalen Wohnungseinrichtung an. Die anzubringenden Gitter sind nur sichtbar, wenn sie gebraucht werden.
Anmerkung:
Wer regelmäßig einen bewegungsbehinderten Menschen in einem normalen nidrigen Bett wäscht, anzieht und lagert, wird dies auf Dauer mit Rückenschmerzen und sehr schnell mit einem Bandscheibenschaden bezahlen. Das wäre Ihnen selbst und nicht zuletzt verantwortungslos dem Pflegebedürftigen gegenüber. Die Versorgung ist auf Dauer in einem niedrigen Bett zuhause nicht durchführbar! 
Quelle: PFLEGEN ZUHAUSE/Ratgeber für die häusliche Pflege/Bundesministerium für Gesundheit